Winterfütterung von Vögeln


Auf die richtige Fütterung kommt es an

Blaumeisen am Futterknödel

Blaumeisen am Meisenknödel
© Bildautor: Luc Viatour

Zuerst eine Frage: Ist eine Fütterung von Vögeln im Winter sinnvoll und falls ja, für wem?
Diese Frage ist nicht ganz so einfach zu beantworten, wie es auf dem ersten Blick dem einen oder anderen Leser erscheinen mag.

Gegner einer Winterfütterung können durchaus mit Argumenten aufwarten, die nicht so einfach von der Hand zu weisen sind. Unter anderem würde durch die Winterfütterung in den Prozess der natürlichen Auslese eingegriffen und das zugunsten einiger weniger Vogelarten, die kaum bis nicht im Bestand gefährdet wären.

Dabei muss berücksichtigt werden, dass nur ein kleiner Teil aller ganzjährig einheimischen Arten und noch weniger Durchzügler und gefiederte Wintergäste aus anderen Regionen einen Futterplatz aufsuchen würden.
Dem steht gegenüber, von einer natürlichen Auslese kann ohnehin kaum gesprochen werden, wenn nicht der Schutz der unterschiedlichen Biotope im Vordergrund steht. Vogelarten, die im Frühjahr nur noch schwerlich einen geeigneten Brutplatz und genügend Nahrung für die Aufzucht des Nachwuchses finden, sind eher gefährdet.

Oftmals wird bei der Eingangs gestellten Frage ein Kompromiss von den Befürwortern und Gegnern der Winterfütterung eingegangen. Fütterung im begrenzten Umfang ja, aber nur bei geschlossener Schneedecke, wenn die Vögel wirklich Probleme bei der Nahrungssuche haben.
Andere Ornithologen gehen davon aus, dass viele Vögel nur bei Schnee bestückte Futterplätze kaum rechtzeitig finden würden, um ihr Nahrungsdefizit auszugleichen. Besser wäre es aus diesem Grund, Vögel bereits ab Herbst an winterliche Fütterungsplätze durch die Bereitstellung geringer Futtermengen zu gewöhnen.
Doch ob so oder so, wer Vögel im Winter füttern möchte, sollte dies nicht nur bei einer geschlossenen Schneedecke, sondern ebenfalls bei Eisregen und überfrierenden Sprühregen. Spätestens wenn die ersten Autofahrer über Glatteis auf den Straßen schimpfen, bekommen gleichzeitig Vögel häufig Probleme bei der Nahrungssuche, da die Nahrung ebenfalls mit einer Schicht aus gefrierender Nässe überzogen wird. So sind unter der Rinde von Bäumen verborgene Leckerbissen für Vögel unerreichbar, wenn die Rinde von einer dünnen Eisschicht überzogen ist.

Vor einer winterlichen Fütterung, sollte ebenfalls der Aufstellungsort eines Futterhäuschens bedacht werden und dessen Reinhaltung. Ganz wichtig, Katzen sollten keine Gelegenheit haben, sich sprungbereit auf die Lauer zu legen.
Weiterhin sollte bedacht werden, Vögel sind nicht stubenrein und wo sich der Kot von Vögeln ansammelt, da entsteht ein Nährboden für Krankheitserreger. Wird so ein Vogelhäuschen dann nicht regelmäßig gereinigt, können diese Krankheitserreger sich auf andere das Futterhäuschen besuchende Vögel übertragen.

Bei der Winterfütterung muss zwischen Futter für Körnerfresser, für Allesfresser und für Weichfutterfresser unterschieden werden.

Körnerfresser, zu denen unter anderem Sperlinge und Finken gehören, mögen am liebsten allerlei Sämereien, wie Sonnenblumenkerne. Wer sich nicht sicher ist, sollte auf eine Futtermischung aus dem Handel zurückgreifen.
Im Handel sind ebenfalls Meisenringe und Meisenknödel erhältlich, die in pflanzlichem Speisefett oder Rindertalg eingelassene Haferflocken, Weizenflocken und Sonnenblumenkerne enthalten. Das Fett dient dabei nicht nur als Ersatz für tierische Kost, sondern schützt zudem noch die enthaltenen Zutaten vor Regen.
Derartige Meisenknödel werden weder von Allesfressern noch Weichfutterfressern verschmäht. Nur alle Vögel können sich nicht so gut an einem Futterring festhalten, wie Meisen.
Fertigmischungen, die aus einer Mischung von Hafer- und Weizenflocken, gehäckselten Erdnusskernen und Rosinen bestehen, werden jedoch weder von Körner- noch von Weichfutterfressern verschmäht.